Atreus in den Medien
ESG-Kriterien werden bei Restrukturierung weitgehend vernachlässigt
Atreus in den Medien
ESG-Kriterien bei Restrukturierung
Eine aktuelle Untersuchung von Atreus verdeutlicht, dass trotz häufiger medialer Diskussionen die Bedeutung von ESG-Kriterien in Restrukturierungsprozessen bisher eher gering ist.
Dr. Christian Frank berichtet in der Consulting.de vom 24.06.2024 von den Ergebnissen der Studie.
Laut den Ergebnissen der Erhebung haben 82 Prozent der Führungskräfte bisher keine negativen Erfahrungen mit Restrukturierungen aufgrund von ESG-Kriterien gemacht. Lediglich 20 Prozent erwarten, dass ESG in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Interessanterweise betrachten fast zwei Drittel der Befragten Nachhaltigkeitskriterien bisher nicht als Hindernis für eine erfolgreiche Transformation.
Wirtschaftliche Herausforderungen in Deutschland
Die wirtschaftliche Situation in Deutschland bleibt angespannt. Führungskräfte erwarten keine signifikanten Verbesserungen in der Konjunktur und prognostizieren einen Anstieg des Restrukturierungsbedarfs.
Steigender Bedarf an Restrukturierung und Krisenbewältigung
Mehr als die Hälfte der Befragten prognostiziert einen deutlichen Anstieg des Restrukturierungsbedarfs in deutschen Unternehmen, unabhängig von der Branche. Die häufigsten Krisenursachen sind Absatz- und Strategieprobleme, gefolgt von Ergebnis- und Liquiditätskrisen. Diese ernsthaften Herausforderungen können existenzbedrohend sein und werden häufig durch externe Faktoren wie Fachkräftemangel, steigende Energiepreise und geopolitische Krisen beeinflusst.
Intern sind ineffiziente Strukturen und Prozesse, ein geringer Digitalisierungsgrad, fehlende Führungskompetenz und Umsetzungsstärke sowie mangelnde Managementfähigkeiten die Hauptursachen für die Krisensituation.
Anzeichen für eine mögliche Deindustrialisierung
Die Diskussion über eine mögliche Deindustrialisierung in Deutschland wird intensiv geführt. Die Ergebnisse der aktuellen Atreus-Studie bestätigen diese Tendenzen und zeigen besorgniserregende Entwicklungen: Etwa 85 Prozent der Befragten berichten von Anzeichen für eine Deindustrialisierung in ihrem Umfeld. Dabei handelt es sich vor allem um die Verlagerung von Standorten (27 Prozent), Investitionsentscheidungen im Ausland (Osteuropa, Nordamerika, Asien) und die Schließung von Standorten.
Die wichtigsten Treiber für die Transformation in der deutschen Wirtschaft sind Innovationsdruck (neue Produkte, Services, Prozesse), gefolgt von Preis- und Kostendruck sowie Digitalisierung. Auf dem dritten Platz steht die weltwirtschaftliche Entwicklung.
Die Relevanz von ESG für finanzielle Performance und Unternehmensnachhaltigkeit
Die Bedeutung von ESG-Kriterien für die finanzielle Performance und Unternehmensnachhaltigkeit wird von Führungskräften unterschiedlich bewertet. Während 44 Prozent der Befragten ESG nicht als entscheidenden Faktor für eine auskömmliche Marge betrachten, sehen ein Drittel der Teilnehmer dies anders. Interessanterweise glaubt die Mehrheit, dass ESG-Kriterien nicht zwangsläufig dazu beitragen, das Überleben von nicht wettbewerbsfähigen “Zombieunternehmen” zu sichern. Dies zeigt, dass ESG aktuell noch keine vorrangige Rolle bei Restrukturierungen spielt.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen und Management in Deutschland in den letzten Jahren abgenommen hat, was von fast drei Viertel der Befragten (73 Prozent) bestätigt wird. Angesichts der schwierigen Gesamtlage der deutschen Wirtschaft ist dieser Befund wenig überraschend.
Quelle:
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Originalartikel “ ESG-Kriterien spielen bei Restrukturierung kaum eine Rolle” von Dr. Christian Frank in der Consulting.de vom 24.06.2024.
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