Presseartikel
Automobilindustrie: Schlingerkurs durch politische Ereignisse und Pandemie
Atreus Partner & Direktor Stefan Randak analysiert die Lage in seinem Gastbeitrag in der Zeitschrift Automobilwirtschaft, 22. Dezember 2022
Die deutsche Automobilindustrie befindet sich aufgrund von politischen Ereignissen und der Pandemie weiterhin auf Schlingerkurs. 2022 waren es vor allem die Auswirkungen durch politische Ereignisse, die für negative wirtschaftliche Folgen gesorgt haben.
Eines der größten Probleme, das sich auch 2022 fortgesetzt hat, sind die Lieferengpässe an wichtigen Rohstoffen wie Mikrochips, Stahl, Aluminium, Kupfer und sogar Holz. Diese Engpässe wurden durch Unterkapazitäten und Lockdowns in verschiedenen Ländern verursacht. Besonders in China hat die “Null-Covid-Strategie”, die zu kompletten Lockdowns in wichtigen Industrieregionen geführt hat, zu weiteren Verzögerungen beigetragen.
Zulieferer stehen unter enormem Druck
Ukraine-Krieg zeigt Abhängigkeiten
Der militärische Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat der Automobilindustrie gezeigt, dass Abhängigkeiten von einzelnen Ländern oder Regionen zu Herausforderungen führen können. So mussten beispielsweise Volkswagen und BMW negative Auswirkungen aufgrund von Produktionskapazitäten in der Ukraine hinnehmen. Zudem hat der Krieg zu einer Abhängigkeit von wichtigen Rohstoffen wie Titan, Eisenerz und seltenen Erden aus der Ukraine geführt, sowie zu einer Energiekrise in Europa und Deutschland, die durch die Abhängigkeit von russischem Gas verursacht wurde.
„Da kommt was auf uns zu, wir können nichts ausschließen.“
Europa ab 2025 wahrscheinlich Autoimporteur, China E-Auto-Exportland
Eine Studie von PwC zeigt, dass Europa ab 2025 zum Autoimporteur werden könnte, während sich China zum E-Auto-Exportland wandelt. Die Europäer setzen auf teure E-Autos, während die Chinesen günstige E-Autos mit neuer Technik und Konzepten auf den Markt bringen. In den Top 5 der meistverkauften E-Autos gibt es keine Europäer mehr.
Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer. Einige Herausforderungen, die es zu meistern gilt, sind:
- Lieferengpässe in unsicheren politischen Umgebungen vermeiden durch De-Globalisierung, Risikomanagement und vertretbare Lieferverträge
- Gleichzeitiges Wachstum in den Märkten China, Nordamerika und Europa trotz Hegemoniebestrebungen
- Klimafreundliche Energieerzeugung (Strom, Wasserstoff) und preisgünstige Verteilung an Industrie und Endverbraucher, um den Industriestandort zu sichern
- Fach- und Führungskräfte rekrutieren und technischen Vorsprung zu erschwinglichen Kosten realisieren
- Nachhaltiges partnerschaftliches Verhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern schaffen, um Lasten zu verteilen und Arbeitsplätze zu sichern
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