Presseartikel
E-Food-Markt: Ist Aldi der Game Changer?
Atreus Direktor und Handelsexperte York von Massenbach analysiert die Lage in seinem Gastbeitrag in W&V, 4. Mai 2022
Der Einstieg von Aldi in den deutschen E-Food-Sektor wird von Experten schon längst erwartet. Es wird angenommen, dass der Discounter zunächst seinen sogenannten “Click & Collect”-Service ausbauen wird. Ähnlich ist Aldi bereits in den USA, Großbritannien und Irland vorgegangen. In Deutschland hat der E-Food-Markt ein milliardenschweres Potenzial, das sich der Discounter nicht entgehen lassen will. Für Aldi heißt es, rasch in einen Markt einzutreten, der bereits erfolgreich von anderen bedient wird, um keine Marktanteile zu verlieren. Wie groß das Marktpotenzial ist, zeigt ein Blick in die Nachbarländer, wo Supermarktkonkurrenten mit E-Food-Aktivitäten bereits Milliardenumsätze machen. In Deutschland haben sich die beiden Pioniere Edeka und Rewe schon erfolgreich positioniert und in den letzten Jahren einen großen Erfahrungsschatz im Online-Handel mit Non-Food-Waren aufgebaut.
Stehen wir in Deutschland damit kurz vor einem Wendepunkt im Milliarden-Rennen um Lebensmittellieferungen?
„Die Zielgruppe sind junge Käufergruppen, die nach dem Muster ‚I want it now‘ agieren. Sie sind weniger preissensibel, ihnen geht es um Convenience und den sogenannten ‚Notkauf‘.“
Marktsegment Quick-Commerce
Bislang alles andere als profitabel. Aber was nicht ist, kann schnell werden.
Die bekannten Quick-Commerce-Anbieter sind derzeit alles andere als profitabel. Schuld daran sind die horrenden Marketingausgaben mit rund 15 Prozent Umsatzanteil, die erforderlich sind, um das Angebot in den Markt zu drücken. Das dies jedoch der richtige Weg ist, haben Amazon und Zalando bereits erfolgreich belegt. Und es ist viel Geld von Risikokapitalgebern und von vorausschauenden börsennotierten Gastrolieferdiensten im Spiel. So haben etwa Gorillas oder Flink bereits 2 Jahre nach Gründung als Unicorns eine Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar erreicht. Zweifelsfrei dürfte sich das Quick-Commerce-E-Food-Segment im Lebensmittelhandel festsetzen, aber es ist auch eine Konsolidierung zu erwarten, bei der die größte Kundenreichweite ausschlaggebend sein wird.
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