

Atreus in den Medien
“Verkehrsinfarkt“ in Deutschland: Wie sollte Merz‘ Sondervermögen eingesetzt werden?
Thomas Gläßer im Interview zu Folgen für Infrastruktur-Großprojekte durch das deutsche Sondervermögen
Die Ankündigung eines 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens durch CDU/CSU und SPD zur Modernisierung der deutschen Infrastruktur hat sowohl Begeisterung als auch Skepsis hervorgerufen. Während die Baubranche optimistisch ist, mahnen Experten zur Vorsicht und betonen die Notwendigkeit einer strategischen Mittelverwendung, um einen drohenden “Verkehrsinfarkt“ abzuwenden. Thomas Gläßer, Direktor und Leiter der Solution Group Infrastruktur-Großprojekte, gibt seine Einschätzung zu den Auswirkungen des Sondervermögens.
Priorisierung wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanter Projekte
Es ist entscheidend, Projekte zu identifizieren, die einen direkten positiven Einfluss auf das Wirtschaftswachstum und die Gesellschaft haben. Beispielsweise können verbesserte Verkehrsanbindungen an Wirtschaftszentren die Ansiedlung neuer Unternehmen fördern und somit den Binnenmarkt stärken.
Beschleunigung bereits gestarteter Vorhaben
Viele Infrastrukturprojekte in Deutschland stagnieren oder verlaufen schleppend. Durch gezielte Investitionen aus dem Sondervermögen können solche Projekte zügig vorangetrieben und abgeschlossen werden, was zu einer schnelleren Entlastung kritischer Verkehrspunkte führt. Dabei ist eine klare Priorisierung über die Umsetzung der relevanten Projekten seitens der Politik unerlässlich.
Langfristige Planung und Überwindung bürokratischer Hürden
Trotz der Bereitstellung erheblicher finanzieller Mittel könnten bürokratische Prozesse und langwierige Genehmigungsverfahren die Umsetzung verzögern. Es ist daher unerlässlich, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu optimieren, um die Projekte effizient und zeitnah realisieren zu können. Die effektive Nutzung des Sondervermögens bietet die Chance, Deutschlands Infrastruktur nachhaltig zu verbessern. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, klare Prioritätensetzung und die Bereitschaft, bestehende Verwaltungsprozesse zu reformieren. Bei einer richtigen Verwendung des Sondervermögens ist die Investition dennoch eine richtige Entscheidung.
„Von Kurzfristigkeit kann keine Rede sein, im Zeitraum zwischen fünf und 15 Jahren ergeben sich spürbare Auswirkungen. Es gibt zudem Verzögerungen, weil erst einmal geklärt werden muss, welche Projekte überhaupt gefördert werden. Zudem gibt es bei der Planung und Genehmigung viele bürokratische Hürden.“
Quelle
Die Zusammenfassung basiert auf dem Interview “Deutschland vor „Verkehrsinfarkt“: Experte erklärt, wie Merz‘ Sondervermögen eingesetzt werden sollte ” von Andreas Schmid, Frankfurter Rundschau, 11.03.2025. Darauf aufbauend wurden Informationen aus dem Folge-Artikel “Dilemma wegen 500 Milliarden Euro Sondervermögen: „Problem wird sich verschärfen“” von Moritz Maier und Andreas Schmid, Frankfurter Rundschau, 03.04.2025, entnommen.
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