Atreus in den Medien
Fernwärme als Schlüssel zur Klimaneutralität: Chancen und Herausforderungen
Das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und die Gebäudeenergiegesetz-Novelle markieren einen Meilenstein für die Energiewende. Martin Schulz, Atreus Partner und Leiter der Solution Group Energie und Umwelt, analysiert im DATEV-Magazin vom 26. Oktober 2023 den aktuellen Stand und die Rolle von Fernwärme bei der Erreichung der Klimaziele.
Fernwärme ist eine zentrale Wärmeversorgungstechnologie, die vor allem in Ballungsräumen mit vielen Wärmeproduzenten und -abnehmern vorteilhaft ist. Sie hat mehrere Vorteile, darunter eine effiziente Nutzung von Abwärme, die Integration von erneuerbaren Energien und eine zentrale Dekarbonisierung. Der Ausbau von Fernwärmenetzen erfordert jedoch erhebliche Investitionen und kann in Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte wirtschaftlich problematisch sein. Außerdem ist die Fernwärme im Wettbewerb mit nachhaltigen dezentralen Lösungen, insbesondere Wärmepumpen.
Die Bundesregierung will den Ausbau von Fernwärme massiv vorantreiben. Das ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende, aber nicht überall sinnvoll.
Fernwärme im Fokus
Die Bundesminister diskutierten auf dem Fernwärmegipfel über den geplanten Ausbau. Bis 2028 soll eine verpflichtende kommunale Wärmeplanung umgesetzt und das Fernwärmenetz massiv erweitert werden. Dies entbindet Anschlussinhaber von der Verpflichtung zur Wärmepumpeninstallation. Das Ziel ist ambitioniert und die umsetzende Industrie steht dem Vorhaben noch skeptisch gegenüber.
Geschichte und aktuelle Nutzung von Fernwärme
Fernwärme hat historische Wurzeln, die bis in die Römerzeit zurückreichen, aber ihre aktuelle Verbreitung ist begrenzt. 2022 wurden nur 14,2% aller Wohnungen in Deutschland damit versorgt. Bei den Fernwärmekraftwerken besteht noch ein erhebliches Dekarbonisierungspotenzial, da nur etwa 20% erneuerbare Energien für die Wärmegewinnung genutzt werden.
Bedeutung und Beitrag zur Energiewende
Fernwärme ist entscheidend für die Wärme- und Energiewende bis 2045. Eine differenzierte Betrachtung ist erforderlich, da der Einsatz nicht überall sinnvoll ist. Die Herausforderungen für die Skalierung und Umsetzung liegen bei den Investitionen, Schwankungen der Wärmenachfrage und bei Akzeptanzproblemen.
Vorteile und Herausforderungen
Effiziente Nutzung, Integration erneuerbarer Energien und CO2-Reduktion sind klare Vorteile. Doch der Ausbau erfordert beträchtliche Investitionen, steht in Konkurrenz zu dezentralen Lösungen und unterliegt Netzverlusten. Die Verbraucherpräferenzen sind heterogen.
Einsatzszenarien in der Industrie
Fernwärme bietet der Industrie vielfältige Anwendungen zur Deckung des Wärmebedarfs. Die Nutzung von Abwärme als Nebenprodukt ist entscheidend für Effizienz- und Dekarbonisierungspotenziale durch Sektorkopplung.
Integrale Planung und rechtlicher Rahmen
Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert eine tiefgreifende Transformation bis 2030. Fernwärme ermöglicht kosteneffiziente klimaneutrale Lösungen, erfordert jedoch eine klare gesetzliche Basis und transparente Preisgestaltung.
Quelle: DATEV magazin, 26.10.2023
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