Atreus in den Medien
Gorillas Übernahme wäre ein Notverkauf
Atreus Direktor York von Massenbach analysiert die Situation der Turbo-Lebensmittellieferdienste im Gespräch mit der Börsen-Zeitung vom 15. Oktober 2022
Dem 2020 gegründeten Bringdienst Gorillas ist es jüngst misslungen, an frisches Kapital zu kommen. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine schauen Anleger besonders genau auf die Profitabilität möglicher Investments und Gorillas versucht bereits seit einiger Zeit vergeblich, in die Gewinnzone zu kommen. Mitte Oktober 2022 kam nun die Meldung, dass Gorillas an den türkischen Wettbewerber Getir verkauft werden soll. Das wäre ein Notverkauf, zeigt sich Atreus-Direktor York von Massenbach überzeugt. Während sich Wettbewerber Flink auf einige Kernmärkte fokussiere und mit Supermarktketten kooperiere, drohe sich Gorillas mit seiner Expansionsstrategie zu verspekulieren.
„Es gewinnt, wer den stärksten Partner hat mit Blick auf Kapital und andere Vorteile.“
LIEFERTEMPO IST WESENTLICHER FAKTOR
TURBODIENSTE UND LOW-ASSET-MODELLE IM VORTEIL
Im Markt der Turbo-Schnelllieferdienste, so von Massenbach, werden nur die ein oder zwei bestehen, die mit den richtigen finanzstarken Partnern arbeiten. Trotzdem werden sie sich aber wohl nicht den größten Anteil am Liefergeschäft sichern. Vielmehr dürften Marktteilnehmer wie Flaschenpost oder Knuspr profitieren, obwohl sie Lieferzeiten von ein paar Stunden haben. Ihr Vorteil: Sie können ihre Routen besser optimieren, zudem verkaufen sie deutlich größere Warenkörbe. Daneben dürften Liefer-Geschäftsmodelle ohne eigenes Lager Vorteile und eine gute Zukunft haben. Eine Sonderrolle im Markt wird vermutlich Delivery Hero einnehmen, sagt von Massenbach: Der börsennotierte Gastro-Lieferdienst hat sein Geschäftsmodell um die Auslieferung von Supermarktartikeln erweitert und profitiert dabei von bereits vorhandener Infrastruktur und Know-how. Vor allem in Schwellenländern ist Delivery Hero derzeit sehr erfolgreich.
Quelle: Börsen-Zeitung
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