Atreus in den Medien
Chemiebranche im Wandel: Der Einfluss von Hedgefonds auf die Chemieindustrie
Ein Gastbeitrag von Atreus Partner & Direktor Harald Smolak.
Harald Smolak spricht in der Fachzeitschrift PROCESS über die Zukunft der Chemieindustrie und wie Hedgefonds Einfluss auf den Entscheidungsprozess nehmen. Deutsche Chemieunternehmen stehen vor mehreren Herausforderungen: Neben hohen Energiekosten und dem Umbruch durch Produzenten in Schwellen- und rohstoffreichen Ländern stellt auch die Digitalisierung eine bedeutende Veränderung dar. Sie ersetzt bisherige Wachstumstreiber und verändert nahezu alle Bereiche der chemischen Industrie. Dies erfordert eine verstärkte Fokussierung auf Ressourceneffizienz, Kreislaufmanagement, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Herausforderungen in der Chemieindustrie
In der Chemieindustrie sind Investitionen von über einer Milliarde Euro in Digitalisierungsprojekte innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Unternehmen müssen umdenken, um Daten als wertvollen Rohstoff für innovative Geschäftsmodelle zu nutzen. Dafür benötigt die Chemieindustrie vermehrt IT-Experten, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Personalmanager spielen eine Schlüsselrolle bei der Anwerbung dieser Talente und der Vermeidung von Abwanderung ins Ausland aufgrund hoher Energiekosten.
Zudem sollten die Unternehmen vermehrt transparent mit Partnern und Kunden zusammenarbeiten, was kürzere Kommunikationswege erfordert. So müssen Hierarchien reduziert werden, um Flexibilität und Agilität zu fördern.
Wie beeinflussen Hedgefonds die Entscheidungen der Chemieindustrie
Die Chemiebranche ist ein beliebtes Ziel für Hedgefonds, da sie sich im Wandel befindet und verschiedene Angriffspunkte bietet, insbesondere in Zeiten schlechter Geschäftsbedingungen. Hedgefonds drängen die Chemieunternehmen, digitale Entwicklungen voranzutreiben, insbesondere in serviceorientierten Bereichen wie präventive Wartung und digitale Plattformen. Sie üben Druck aus, um strategische Veränderungen umzusetzen. Dies kann zu Entscheidungskonflikten führen, gerade bei den schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland, wie im Fall von Bayer im Zusammenhang mit dem Glyphosat-Desaster. Deutsche Chemieunternehmen stehen aufgrund hoher Kosten unter Druck, was zu einer Senkung ihrer Bewertungen führt. Dadurch werden sie zu begehrten Zielen für aktivistische Aktionäre.
Herausforderungen für das Management
Das Management steht vor der Herausforderung, sich gegen die Interessen aktivistischer Aktionäre zu verteidigen und strategisch zu handeln, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die Chemieindustrie muss sich auf tiefgreifende Veränderungen einstellen und flexibel agieren, um nachhaltig und zukunftsorientiert zu bleiben. Es ist wichtig, dass sie ihre Strategien an die Bedürfnisse der Investoren anpasst.
Perspektive auf zukünftige Entwicklungen
Obwohl zukünftig sinkende Energiekosten und Zinsen die Situation entspannen könnten, wird das Spannungsfeld zwischen Unternehmen und Hedgefonds voraussichtlich bestehen bleiben, insbesondere in der Chemiebranche.
Quelle: PROCESS, Gastbeitrag von Harald Smolak, veröffentlicht am 20.Februar 2024
Ihr Ansprechpartner
Steht gerne für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren
Atreus in den Medien
Fernwärme als Schlüssel zur Klimaneutralität: Chancen und Herausforderungen
Im DATEV magazin analysiert Atreus Partner Martin Schulz, den aktuellen Status und die Rolle von Fernwärme bei der Erreichung der Klimaziele. Fernwärme ist ein unverzichtbarer Baustein für die Wärme- und Energiewende. Aber nicht überall ist sie sinnvoll. Der Ausbau sollte dort erfolgen, wo ihre Vorteile …