

Studie
Frühjahresbarometer Restrukturierung und Transformation 2025
Die Atreus Studie zeigt eindrucksvoll den Restrukturierungsbedarf bei deutschen Unternehmen im Jahr 2025
Die Atreus Studie “Frühjahresbarometer Restrukturierung und Transformation 2025” zeigt, welche wirtschaftlichen, politischen und technologischen Entwicklungen die Unternehmenslandschaft prägen und mit welchen Herausforderungen sich Unternehmen aktuell konfrontiert sehen. Sie gibt nach der Bundestagswahl 2025 einen Einblick, welche strategischen Entscheidungen für Unternehmen in den kommenden Jahren richtungsweisend sein werden – und welche Faktoren darüber entscheiden, ob Deutschland als Standort gestärkt aus den aktuellen Herausforderungen hervorgehen kann.

Wirtschaftsstandort Deutschland: Getrübter Blick mit Entwicklungspotential
Die wirtschaftliche Situation in Deutschland wird von den befragten Führungskräften weiterhin kritisch gesehen. 42,56 % der Studienteilnehmer geben an, dass sich die Lage weiter verschlechtert hat, während knapp die Hälfte (47,52 %) die Wirtschaft als aktuell schwächelnd, aber mit Entwicklungspotenzial bewertet. Nur eine verschwindend geringe Minderheit (0,60 %) sieht die Lage als positiv an.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die deutsche Wirtschaft nach Jahren multipler Krisen – von Lieferkettenproblemen über Energiepreissteigerungen bis hin zu geopolitischen Spannungen – noch keinen nachhaltigen Erholungskurs gefunden hat. Die Unsicherheit ist weiterhin hoch, doch viele Unternehmen sehen Chancen, sofern politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Stabilität gewährleisten.

Bundestagswahl 2025 als ein Einflussfaktor – aber nicht der entscheidende Wendepunkt
Das Ergebnis der Bundestagswahl wird von knapp der Hälfte der befragten Führungskräfte (49,92 %) als positiv oder mit Aufbruchspotenzial bewertet, während 36,99 % keinen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung sehen. Nur 13,08 % der Befragten erwarten negative wirtschaftliche Auswirkungen oder eine Stagnation.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Wahlergebnis tendenziell positiv bewertet wird, dieses allerdings allein nicht ausreichen wird, um Unternehmen in ihren strategischen Entscheidungen grundlegend zu beeinflussen. Vielmehr bleiben unternehmerische Herausforderungen wie steigende Kosten, Regulierung und internationale Wettbewerbsfähigkeit die entscheidenden Faktoren. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass es eine gewisse Erwartungshaltung gibt, dass die neue Bundesregierung wirtschaftspolitische Impulse setzen kann. Und es bleibt eine große Skepsis, ob die neue Bundesregierung wirklich die offensichtlichen Herausforderungen annimmt und in Verbindung mit unangenehmen Entscheidungen angeht. Die ersten Sondierungsgespräche und laufenden Koalitionsverhandlungen lassen tatsächlich nichts Gutes erwarten.
Restrukturierungen werden komplexer – und schwieriger
Die Studie zeigt eine deutliche Zunahme der Herausforderungen bei Restrukturierungen: 44,46 % der Befragten berichten von einer gestiegenen Komplexität, während 19,86 % kaum noch Spielraum für aktives Handeln sehen.
Zusätzlich spielen regulatorische Vorgaben eine immer größere Rolle. ESG-Anforderungen sowie steigende finanzielle und gesetzliche Hürden erschweren es Unternehmen zunehmend, ihre Geschäftsmodelle flexibel anzupassen.
Unzufriedenheit mit Transformationsgeschwindigkeit – Unternehmen kommen nicht schnell genug voran
Trotz der hohen Bereitschaft zur Transformation sind viele Unternehmen unzufrieden mit der Geschwindigkeit ihrer Umsetzung. 34,92 % der Befragten empfinden ihre Transformation als zu langsam, während weitere 17,73 % sie als viel zu langsam einstufen.
Dies zeigt, dass viele Unternehmen zwar den Wandel anstoßen, aber mit internen Widerständen, regulatorischen Vorgaben oder technologischen Hürden kämpfen. Eine zügigere Umsetzung von Innovations- und Transformationsprojekten könnte entscheidend sein, um international nicht den Anschluss zu verlieren.
Belastungsprobe für Schlüsselbranchen: Automobil, Maschinenbau und Technologie unter Druck
Besonders herausfordernd bleibt die Lage für einige der wichtigsten Säulen der deutschen Wirtschaft. Die Automobilbranche steht mit Abstand am stärksten unter Druck: 90,92 % der befragten Führungskräfte bewerten die Belastung als stark (31,92 %) oder sogar sehr stark (59,00 %).
Ebenfalls hoch ist der Druck im Maschinen- und Anlagenbau, wo 74,72 % der Befragten eine starke (57,14 %) oder sehr starke (17,58 %) Belastung sehen. Auch die Chemieindustrie gerät zunehmend unter Druck: 53,72 % der Studienteilnehmer sehen hier starke (40,92 %) oder sehr starke (12,80 %) Herausforderungen.
Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass diese Industrien in den kommenden Jahren entweder durch entschlossene Transformation ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern oder durch strukturelle Schwächen weiter Marktanteile verlieren werden.
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