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A·lounge DIGITAL

ESG als Game Changer

Umweltschutz, Ressourceneffizienz und Neuausrichtung der Wertschöpfungsketten

28. September 2022

ESG – es geht um viel mehr als Umweltschutz. Es geht darum, den Ressourceneinsatz und die industriellen Wertschöpfungsketten auf ein völlig neues Niveau zu bringen. Letztlich geht es um die Wertsteigerung und Zukunftsgestaltung der Unternehmen.

Wir haben mit Ihnen sowohl den Stellenwert von ESG (Environmental, Social, Governance) und die Herausforderungen für Unternehmen diskutiert als auch die Implikationen des Lieferkettengesetzes herausgearbeiten. Letztlich ist am Beispiel der Automobilindustrie ein Vorgehen zur Implementierung vorgestellt worden.

Atreus konnte für die aktuelle A·lounge ESG drei namhafte Keynote Speaker gewinnen.

Sie haben die Veranstaltung verpasst?

Sehen Sie sich das Re-Play mit den wichtigsten Erkenntnissen an:

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Teilnehmer der Atreus A·lounge
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„Herzlichen Dank für diese interessante und informative A·lounge! Dank den Vortragenden.“

Teilnehmer der Atreus A·lounge
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Veranstaltung

Digital via MS Teams

28. September ab 16:30 Uhr

  • Begrüßung und Vorstellung der Speaker
  • Dr.-Ing. Reinhold Achatz, “ESG – Stellenwert für das Top Management, Herausforderungen und Case Study”
  • Dr. jur. Thomas Gilles, “Lieferkettengesetz – Relevanz, Risiken, notwendige Maßnahmen und Digitalisierungsansätze”
  • Dr.-Ing. Sabine Lutz, “ESG in der automobilen Wertschöpfungskette: Herausforderungen und Vorgehen zur Implementierung”
  • Diskussion
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Thema

Vor dem Hintergrund der vielen kurzfristigen Herausforderungen (Ukraine, Lieferketten- und Energieversorgungs-Engpässe etc.) besteht die Gefahr, dass Unternehmen das strategisch relevante Thema ESG weiter in die Zukunft schieben. Dabei gilt die EU-Taxonomie ab dem 1.1.2023 und je später die Unternehmen mit der Umsetzung beginnen, desto teurer wird es. Zusätzlich wird das Lieferkettengesetz ab 1.1.2023 in Kraft treten, was ebenfalls eine Verschärfung des unternehmerischen Handelns bedeutet.

Wenn CEOs selbst größerer mittelständischer Unternehmen das Thema ESG heute noch nicht auf die C-Level-Agenda setzen, besteht die Gefahr, dass ihre Unternehmen mittel- bis langfristig den Anschluss verlieren. Dabei handelt es sich um eine gewaltige Transformation, die viele Jahre in Anspruch nimmt, denn es geht nicht nur darum, die eigene Wertschöpfungskette und das eigene Produktportfolio auf den Prüfstand zu stellen oder an neue ESG-Standards heranzuführen, sondern die gesamte industrielle Wertschöpfungskette (Scope 2 und 3) mit Blick auf die Nachhaltigkeit neu auszurichten.

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Ihr Gastgeber

Dr. Harald Linné, Managing Partner & CEO

Dr. Harald Linné ist Mitglied des Executive Board, Mitbegründer von Atreus und einer der Wegbereiter von Interim Management in Deutschland.

Dr. Sabine Lutz
Dr. Sabine Lutz
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„Es wird jetzt eine Art Selektionsprozess stattfinden, ausgehend von den OEM. Wenn man als Zulieferer die notwendige CO2-Reduktion nicht leistet, wird man aussortiert.“

Die wichtigsten Erkenntnisse der A·lounge:

Die Relevanz des Themas ESG (Environment, Social, Governance) für Unternehmen ist längst nicht mehr wegzudiskutieren. Sie gehört unbedingt auf die Agenda des Top-Managements. „Wer heute noch kein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm gestaltet hat – ganz gleich ob Dax-Konzern oder Mittelständler –, wird als Unternehmen mittelfristig nicht nur erhebliche Probleme bekommen, sondern langfristig sogar seine Existenz gefährden“, verdeutlicht Dr. Harald Linné, Managing Partner und Co-Gründer der Managementberatung Atreus. Dabei haben große Teile des Mittelstands das ESG-Thema bisher noch nicht wirklich auf der Agenda. Auch zahlreiche Konzerne kämpfen derzeit mit vielen Risiken und Bedrohungen – und schieben die dringend notwendige, intensive Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsaspekten vor sich her. Und das, obwohl nur die aktive Umsetzung von Umwelt- und Sozialaspekten sowie eine gute Unternehmensführung den langfristigen Erfolg sichert.

Der Technologie- und ESG-Experte, Dr.-Ing. Reinhold Achatz erläuterte warum der Finanzsektor auf Grün setzt und weshalb der Weg zur CO2-Neutralität in Deutschland noch ein weiter ist. So wurde im Jahr 2020 knapp 70 Prozent der in Deutschland genutzten Energie importiert. „Die Abhängigkeit von Extern ist sehr stark“, unterstrich Achatz mit Blick auf Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Dass der Anteil Erneuerbarer Energien in Deutschland nur bei rund 30 Prozent liegt, sei kein gutes Ergebnis und zeige, dass hierzulande viel zu tun sei, merkte Dr. Harald Linné dazu an, der durch die A-Lounge führte und auch immer wieder Fragen der Teilnehmer aufgriff, die sie virtuell an die Expertenrunde richten konnten.

Doch was müssen Unternehmen eigentlich tun, um die Umsetzung der Umweltaspekte beim Thema ESG besser und zielführender voranzutreiben? Hierzu gab Reinhold Achatz den Zuhörern konkrete Handlungsempfehlungen und Vorgehensweisen an die Hand: Neben der Definition der Ambition und einer Analyse der Ist-Situation gehört auch das Ableiten und Priorisieren von Maßnahmen sowie die Erarbeitung eines Implementierungsplans und dessen anschließende Umsetzung zu den Aufgaben

Dr. Thomas Gilles von Baker McKenzie ging im ESG-Kontext detailliert auf das Lieferkettenschutzgesetz ein, erklärte dessen Relevanz, die damit einhergehenden Risiken für Unternehmen sowie Handlungsoptionen zur Risikoeingrenzung. So erläuterte der Rechtsexperte unter anderem, welche Pflichtverstöße eine Haftung begründen, wie die Bußgeldtatbestände ausgestaltet sind und welchen abstrakten und konkreten Inhalt diese haben. „Das sind alles unbestimmte Rechtsbegriffe. Die Unternehmen sind auf sich selbst gestellt, zu definieren, was ihrer Unternehmenstätigkeit angemessen ist“, verdeutlichte Gilles. Aus einer Risikoanalyse ergebe sich allerdings eine Datenbasis, was Unternehmen hinsichtlich der Risiken und Sorgfaltspflichten alles leisten müssen.

„Unternehmen müssen auf Basis einer unklaren Rechtslage ein Compliance-System zum Lieferkettenschutzgesetz aufsetzen“, unterstrich Dr. Thomas Gilles. Die Firmen sollten die Unbestimmtheit des Gesetzes für sich nutzen, indem sie die unbestimmten Rechtsbegriffe aus ihrer Sicht plausibel und auf ihre Situation angepasst interpretieren und dokumentieren“, riet Dr. Thomas Gilles. Ungeachtet dessen müssten eine angemessene Risikoanalyse und angemessene Präventionsmaßnahmen erfolgen. Denn bis zu zwei Prozent des Umsatzes müssen als Strafe gezahlt werden, wenn man sich nicht an das Lieferkettenschutzgesetz hält.

Dr. Ing. Sabine Lutz analysierte derweil, weshalb ESG auch in der automobilen Wertschöpfungskette ein Game Changer ist. „Nachhaltigkeit ist ein absolutes Muss und entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.“ Die Umsetzung von Nachhaltigkeit sei eine große Herausforderung und sehr komplex. „Vorstand und Geschäftsführung müssen es sicherstellen und auch zum Thema machen. Nachhaltigkeit greift in die gesamte automobile Wertschöpfungskette ein. Es braucht eine klare Definition, was Nachhaltigkeit bedeutet“, sagte Lutz

Von zentraler Bedeutung seien das Lieferkettenmanagement, Transparenz, Ziele, Optimierung und Partnerschaften. Alles im Einklang miteinander und mit einem großen Hebel auf die Nachhaltigkeitsfelder CO2, Ressourcen und Menschenrechte. Mit Blick auf den so genannten Lifecycle-Ansatz befand Dr.-Ing Sabine Lutz: „Das Thema ESG muss über den gesamten Lebenszyklus und sämtliche Stufen der Wertschöpfungskette hinweg betrachtet werden“. Auch dem Zusammenhang von Change-Prozessen und Nachhaltigkeitskommunikation müsse große Beachtung geschenkt werden.

Unsere Speaker und Diskutanten

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Dr.-Ing. Reinhold Achatz
Technologie- und ESG-Experte

Dr.-Ing. Reinhold Achatz verfügt über mehr als 41 Jahre Erfahrung in den Bereichen Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit sowie als Unternehmer.

Er hatte mehrere Führungspositionen bei Siemens und thyssenkrupp inne, unter anderem als Leiter des Siemens Automation Business in den USA, als Leiter der Siemens Global Research und als CTO von thyssenkrupp.

Heute ist er u.a. Präsident und Vorstandsvorsitzender der International Data Spaces Association und Mitglied des Aufsichtsrates der UNITY AG. Die Europäische Quantencomputergesellschaft IQM unterstützt er als Coach und Mitglied des Quantum Councils.

Für Atreus unterstützt er das belgische Unternehmen Bekaert bei der Entwicklung und Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie.

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Dr. jur. Thomas Gilles
Partner, Baker McKenzie

Dr. jur. Thomas Gilles ist Partner im Bereich Corporate / M&A

Thomas Gilles berät seit über 20 Jahren deutsche und inter­nationale Unternehmen im Rahmen von grenzüberschreitenden M&A und Private Equity Transaktionen, Joint Ventures sowie gesellschafts- und insolvenzrechtlichen Fragen. Sein Schwerpunkt liegt auf Unternehmenskäufen und -verkäufen (M&A), Private Equity, Joint Venture und Gesellschaftsrecht.

Darüber hinaus beschäftigt er sich intensiv mit Fragen bezüglich Legal Innovation und Digitalisierung von Legal Services. Derzeit verantwortet Thomas Gilles ein Projekt, in dem unter der Schirmherrschaft des Hessisches Ministeriums für Wirtschaft gemeinsam mit Microsoft, der WI Bank, Deloitte und anderen Partnern digitale Lösungsansätze zur Einhaltung der Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes entwickelt werden.

Dr. Sabine Lutz
Dr.-Ing. Sabine Lutz
International Executive and Advisor, Research, Innovation, Sustainability, Supply Chains | Automotive

Dr.-Ing. Sabine Lutz ist internationale Top-Managerin und Advisor mit langjähriger Berufserfahrung in leitenden Management-Positionen Automotive

Mit mehr als 20 Jahren in leitender Führungsverantwortung bei der Mercedes-Benz AG und Daimler Trucks ist Dr.-Ing. Sabine Lutz Expertin für Entwicklung, Einkauf, Nachhaltigkeit und Governance in der Automobil- und Zulieferindustrie. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in strategischer Neuausrichtung von Unternehmensbereichen, Restrukturierung und Business Excellence.

Zuletzt verantwortete sie als Vice President der Mercedes-Benz AG konzernweit und global die Innovations- und Nachhaltigkeitsthemen sowie diverse entwicklungs­nahe Governance- und Querschnittsfunk­tio­nen und leitete den internationalen Einkauf.

Sabine Lutz ist als Senior Advisor auf den Feldern Nachhaltigkeit, Supply Chains und Innovation tätig und übernimmt als zertifizierte Beirätin Aufsichtsrats- und Beiratsmandate.

Atreus Gastgeber

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