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A·lounge Automotive und Mobility

Von PS zu Code: Das Auto als Softwareprodukt – Die digitale Revolution im Automobilbau

A·lounge Digital am 26. September 2024, 12:00 Uhr

Das Auto der Zukunft ist mehr als nur ein Transportmittel – es ist ein intelligentes, vernetztes Fahrzeug, das durch Software ständig weiterentwickelt wird.

In unserer A·lounge diskutieren Stefan Randak und Martin Hunglinger mit Branchenexperten, wie Software einerseits Innovationen wie autonomes Fahren und personalisierte Assistenzsysteme vorantreibt und andererseits völlig neue Geschäftsmodelle wie Software-as-a-Service ermöglicht!

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Sehen Sie sich das Re-Play mit den wichtigsten Erkenntnissen an:

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Veranstaltung

Digital via Live Stream

26. September, 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr

Begrüßung und Vorstellung der Speaker

Diskussion und Q&A mit

  • Boris Engel (Director Automotive, Microsoft Corporation)
  • Martin Schleicher (Head of Software Strategy, Continental AG)
  • Anudar Hanibal (Mobilitätsexpertin und Geschäftsführerin, AHAT GmbH)
  • Dr. Patrick Bartsch (Principal Product Technology BDM, Amazon Web Services)

Diskussion und Fragen aus dem Publikum

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Thema

Wir freuen uns, Sie zu unserer nächsten A·lounge Automotive zum Thema Software-Defined Vehicle begrüßen zu dürfen. Erfahren Sie, wie OEMs und Zulieferer durch enge Kooperation und den Einsatz modernster Technologien nicht nur inspirierende Produkte schaffen, sondern auch das Kundenerlebnis revolutionieren. Gemeinsam beleuchten wir die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation in der Automobilindustrie, von der Entwicklung agiler Softwareentwicklungsprozesse bis zur Gewährleistung der Cyber Security.

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Automotive

Unternehmen durch schwere Zeiten zu führen, erfordert sturmerprobte Profis mit Power und Fingerspitzengefühl.

Wir unterstützen Sie bei Herausforderungen in der Automotive-Industrie:

Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Diskussion in zehn Thesen:

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1. Software ist das Herzstück des modernen Fahrzeugs.

Martin Schleicher, Head of Software Strategy bei Continental, konstatiert: „Software ist inzwischen essentiell. Früher war sie ein Add-on, heute ist ein Fahrzeug ohne Software nicht mehr denkbar.“ Alle Diskussionsteilnehmer sind sich einig, dass Software längst mehr als eine Komponente ist und zunehmend das gesamte Fahrzeug definiert – vom „PC auf Rädern“ ist die Rede. Boris Engel, Director Automotive bei Microsoft, geht noch einen Schritt weiter: „Software wird zum Faktor der Differenzierung im Wettbewerb.“ Kunden erwarteten den gleichen Komfort und die gleiche Nutzung wie bei einem Smartphone, und das Auto werde Teil des digitalen Lebens. Zunehmend müssen die Hersteller digitale Erlebnisse zu schaffen, die den modernen Lebensstil der Kund:innen widerspiegeln.

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2. Die wachsende Komplexität von Software erfordert neue Entwicklungsprozesse.

„Die Menge an Software steigt, daher haben wir ein Komplexitätsproblem,“ sagt Martin Schleicher von Continental – zumal sehr große Entwickler-Teams benötigt werden und die traditionellen Entwicklungsprozesse so nicht mehr funktionieren. Boris Engel ergänzt: „Wir kommen aus der Komponentenentwicklung und gehen stark in Richtung ‘as a Service’.“ Die Integration verschiedener Systeme im Fahrzeug und die kontinuierliche Weiterentwicklung auch lange nach der Markteinführung sind neu und bringen zusätzliche Herausforderungen mit sich. Es reicht daher nicht mehr aus, ein Fahrzeug in Serie zu bringen und dann zum nächsten Projekt überzugehen; die Software muss ständig aktualisiert und verbessert werden, um den Erwartungen der Kund:innen gerecht zu werden. Das erfordert auch eine andere Unternehmenskultur und einen stärkeren Fokus auf agile Methoden und iterative Entwicklungsprozesse.

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3. Cloud-Anbieter spielen eine entscheidende Rolle als Infrastrukturpartner für die Automobilindustrie. 

Dr. Patrick Bartsch, Principal Product Technology BDM bei Amazon Web Services, erläutert: „Wir sehen uns als Infrastruktur-Anbieter, den neutralen Spielplatz, auf dem sich jeder treffen kann.“ Cloud-Anbieter ermöglichen es, Steuergeräte zu virtualisieren und die Software-Entwicklung zu beschleunigen. „Wir möchten es als Cloud-Anbieter so einfach wie möglich machen, auf globaler Ebene zu skalieren“, so Bartsch. Die enge Zusammenarbeit zwischen OEMs, Tier-1-Zulieferern und Tech-Unternehmen ist dabei essenziell. Sie ermöglicht schnellere Innovation und effizientere Entwicklung, was letztlich dem Endkunde:innen zugutekommt. Durch die Nutzung von Cloud-Technologien können auch enorme Datenmengen verarbeitet und Analysen durchgeführt werden, die für die Weiterentwicklung der Fahrzeuge notwendig sind.

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4. KI beschleunigt die Softwareentwicklung – und eröffnet neue Möglichkeiten.

Generative KI kann künftig auch dabei helfen, Entwicklungsprozesse in der Automobilbranche zu beschleunigen,“ sagt Patrick Bartsch. Dies gelte nicht nur im Coding, sondern auch für Requirements Management und Issue Tracking. Boris Engel von Microsoft ergänzt: „In der Software-Entwicklung ist ein extremer Hub abzusehen. Es wird allumfassend sein.“ Die Diskussionsteilnehmer sind sich einig, dass KI abgesehen davon völlig neue Geschäftsmodelle und Services eröffnet, bei gleichzeitig höherer Qualität und der schnelleren Markteinführung von Produkten. KI wird zunehmend auch in den Fahrzeugen selbst eingesetzt, um personalisierte Fahrerlebnisse zu schaffen und die Sicherheit zu erhöhen, indem sie beispielsweise Fahrverhalten analysiert und unterstützt.

Anudar Hanibal
Mobilitätsexpertin
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„Der Trend geht ganz klar vom Besitzen zum Nutzen“

Anudar Hanibal
Mobilitätsexpertin
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5. Die digitale Garage: Das Kundenerlebnis wird durch personalisierte und nahtlose digitale Dienste neu definiert.

Anudar Hanibal, Mobilitätsexpertin und Geschäftsführerin der AHAT GmbH, erläutert: „Der Kunde erwartet, dass Software funktioniert.“ Sie betont die Bedeutung von Mobility-as-a-Service und Auto-Abos: „Am Ende des Tages ist der Kunde ja schon digital. Er sucht im Netz und nicht im Showroom nach dem neuen Auto.“ Auch die Integration von (KI-gestützter) Sprachsteuerung und personalisierten Diensten wird das Fahrerlebnis grundlegend verändern. „Ich sage zum Auto: Such bitte einen Parkplatz, du weißt ja, wohin ich muss“, so Hanibal. Hersteller, die hier schnell sind, können sich im Wettbewerb so differenzieren und eine engere Kundenbindung schaffen. Stück für Stück wird das Fahrzeug zum intelligenten Assistenten, der die Bedürfnisse des Fahrers antizipiert und proaktiv Lösungen anbietet – oder auch „zur digitalen Garage.“

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6. Der Trend geht vom Fahrzeugbesitz zur Fahrzeugnutzung – und erfordert neue Mobilitätskonzepte.

„Der Trend geht ganz klar vom Besitzen zum Nutzen,“ sagt Anudar Hanibal. Besonders werde das autonome Fahren diesen Trend verstärken. Patrick Bartsch ergänzt: „Es wird viele Abo-Modelle geben, Nutzung vor Ownership.“ Besonders im kommerziellen Transportbereich wird die Automatisierung vorangetrieben. Diese Entwicklung erfordert von Herstellern und Dienstleistern ein Umdenken in ihren Geschäftsmodellen und eine stärkere Kundenorientierung. Die Flexibilität und Bequemlichkeit dieser Modelle sprechen vor allem jüngere Generationen an, die Mobilität als Dienstleistung betrachten und weniger Wert auf Besitz legen.

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7. Die Automobilindustrie muss den Kunden stärker in den Mittelpunkt stellen und Daten intelligent nutzen.

Anudar Hanibal betont: „Der Kunde sollte künftig eine viel größere Rolle spielen.“ Dabei kommt es nach Ansicht der Diskussionsteilnehmer:innen entscheidend darauf an, dass Daten und Analytics für das Verständnis der Kundenbedürfnisse und die Verbesserung von Produkten genutzt werden. Patrick Bartsch von AWS hebt diesen Aspekt hervor: „Wenn wir etwas nicht messbar machen, können wir es auch nicht verbessern.“ Es geht darum, eine nahtlose Customer Journey zu schaffen, bei der alle Touchpoints auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Dabei dürfen Datenschutz und ein ethischer Umgang mit Daten allerdings nicht vernachlässigt werden – was die Komplexität naturgemäß erhöht.

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8. Regulatorische Herausforderungen erfordern Anpassungen – aber Behörden werden schneller.

Martin Schleicher weist auf die regulatorischen Hürden hin: „Viele Regulatorien, zum Beispiel zu Cyber Security, sind weltweit sehr unterschiedlich. Das macht es schwer, den Überblick zu behalten.“ Dennoch seien die Behörden schneller geworden. Dr. Patrick Bartsch „würde aber nicht generell sagen, dass wir blockiert und auf unserem Weg behindert werden.“ Er hält es für entscheidend, frühzeitig mit den Behörden zusammenzuarbeiten und die regulatorischen Anforderungen von Anfang an in die Entwicklungsprozesse zu integrieren. Eine proaktive Haltung gegenüber Regulierung kann letztlich dazu beitragen, Innovationen sicher und vertrauenswürdig auf den Markt zu bringen.

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„Die Differenzierung wird nicht der Antrieb sein, sondern vor allem die User Experience.“

9. Die Wettbewerbsfähigkeit hängt von der Fähigkeit zur Kooperation und Innovation ab.

In einer Live-Umfrage geben 91 % der A.lounge-Teilnehmer an, dass sie deutsche OEMs als Follower und nicht als Leader sehen. Martin Schleicher interpretiert das als deutlichen „Aufruf, was zu tun, am Image zu arbeiten.“ Boris Engel betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit: „Es wird essentiell sein, gut zusammenzuarbeiten – gerade wenn ich Software gemeinsam integriere.“ Die Branche muss ihre Innovationskraft steigern und engere Partnerschaften eingehen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Es geht nicht nur darum, technologische Rückstände aufzuholen, sondern auch darum, neue Standards zu setzen und Vorreiter in der Entwicklung zu sein. Offene Plattformen und gemeinsame Entwicklungsumgebungen können dabei helfen.

10. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, vernetzt und autonom, mit dem Fokus auf das Kundenerlebnis.

Boris Engel prognostiziert: „Wir werden ganz viele Innovationen sehen: Self-driving cars, Elektrifizierung, Infotainment.“ Das Kundenerlebnis werde künftig maßgeblich durch die Integration von Software und Dienstleistungen bestimmt. Stefan Randak, Partner und Direktor bei Atreus, fasst zusammen: „Die Differenzierung wird nicht der Antrieb sein, sondern vor allem die User Experience.“ Die Teilnehmer sind sich einig, dass die Automobilhersteller in den kommenden Jahren vor tiefgreifenden Herausforderungen stehen. Unternehmen, die sich darauf einstellen und den Kunden in den Mittelpunkt stellen, können sich erfolgreich am Markt positionieren und die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.

Unsere Diskutanten

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Boris Engel
Director Automotive, Microsoft Corporation

Boris Engel ist seit Januar 2022 Director Automotive bei Microsoft. Zuvor arbeitete er 20 Jahre bei Daimler AG in verschiedenen Führungspositionen.

In seiner letzten Rolle bei Daimler leitete er die globale Entwicklung von Entertainment- und Kommunikationssystemen für Mercedes-Benz Fahrzeuge. Zudem war er verantwortlich für die Systemintegration und das Release Management von „Mercedes me connect“ und die inhouse Softwareentwicklung Powertrain.

Seine Expertise, die sich über mehr als 20 Jahre erstreckt, umfasst sowohl Softwareentwicklung – in den Bereich Embedded-Systeme und auch Cloud-basierte Lösungen mit Onboard-Integration – als auch Hardware- und Mechatronikentwicklung. Dabei hat er erfolgreich globale, funktionsübergreifende Projekte mit internationalen Teams geleitet und mit seinen starken Kommunikations- und Führungsqualitäten beeindruckt.

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Martin Schleicher
Head of Software Strategy, Continental AG

Martin Schleicher blickt auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Automobil-Softwarebranche zurück. Seit 2021 ist Martin Schleicher bei Continental als „Head of Software Strategy“ in der Organisation „Software and Central Technologies“ verantwortlich.

Zuvor war er in verschiedenen Führungspositionen bei Elektrobit aktiv, unter anderem als Verantwortlicher für Unternehmensstrategie, Produkt- und Portfoliomanagement sowie Partnerschaften. Martin Schleicher ist in verschiedenen Konsortien und Verbänden aktiv, darunter AUTOSAR, Eclipse SDV, SOAFEE und VDA. Er ist ein gern gesehener und häufiger Speaker auf Konferenzen und ist Mitglied des Program Advisory Board der Konferenzen „ELIV“, „Automotive Computing Conference“ und „Automotive Software Strategies“.

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Anudar Hanibal
Mobilitätsexpertin und Geschäftsführerin, AHAT GmbH

Anudar Hanibal ist Mobilitätsexpertin, Geschäftsführerin der AHAT GmbH sowie Gründerin der Carve8 GmbH, die eine digitale Auto-Abo-Plattform anbietet.

Sie startete nach ihrem BWL-Studium an der Technischen Universität Berlin 1998 ihre Karriere bei der Mercedes-Benz Lease-Finanz, Teil des Daimler Konzerns. Ihre beruflichen Stationen führten sie durch diverse Managementfunktionen im Bereich Finanzdienstleistungen und Mobilität, u.a. in Israel, Polen und Russland. Sie sammelte umfangreiche Erfahrungen im Projektmanagement und der IT-Entwicklung, darunter das Auto-Abo-Modell „Mercedes me Flexperience“.

2021 gründete sie die AHAT GmbH sowie die Carve8 GmbH, ein Unternehmen, das die Entwicklung, Einrichtung und den Betrieb von Software und Software-as-a-Service Lösungen für Fahrzeug-Abos und die Auto-Vermietung anbietet.

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Dr. Patrick Bartsch
Principal Product Technology BDM, Amazon Web Services

Dr. Patrick Bartsch ist Principal Product Technology BDM bei Amazon Web Services und verfügt über fast 20 Jahre globale Erfahrung in der Automobilbranche.

Bevor er zu AWS kam, leitete er bei Jaguar Land Rover als Head of Technology Specialists Connected Car die Entwicklung von Konnektivitätslösungen zwischen Fahrzeug und Cloud, Cyber Security im vernetzten Fahrzeug sowie APIs und Prototypen zukünftiger Plattformen. Zu seinen Erfolgen zählt die Einführung der aktuellen Generation der Konnektivitätslösung mit dualer e-SIM und lokalem SIM-Profil-Download sowie die Etablierung eines Cyber-Security-Frameworks für vernetzte Fahrzeuge.

Vor seiner Zeit bei Jaguar Land Rover war Dr. Bartsch in verschiedenen Positionen bei Audi und Volkswagen tätig. Dort leitete er Projekte zur Softwareentwicklung für Embedded Units, insbesondere Motorsteuergeräte, und entwickelte umweltfreundliche Fahrsysteme. Zudem war er mehrere Jahre für die Systemarchitekturentwicklung von Infotainmentsystemen verantwortlich und leitete Projekte im Bereich vernetzter Fahrzeuge.

Dr. Bartsch promovierte in Elektronik und Informatik an der Universität Hannover und hat ein Diplom in Maschinenbau von der Universität Braunschweig. Heute konzentriert er sich bei AWS auf die Transformation der Automobilindustrie durch Cloud-basierte E/E-Architekturen und Software-Defined & Connected Vehicles sowie auf Cloud-Produkte und -Services, die eine Verlagerung des gesamten automobilen Embedded-Software-Entwicklungsprozesses ermöglichen.

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