Roundtable Digital
Sales Conference 2022
Markt- und Kundenzugang in starkem Wandel
11. November 2022
Angesichts der Corona-Pandemie, geopolitischer Schocks und der digitalen Transformation kommen Sales-Organisationen unter Zugzwang: Wie gelingt es, die immer anspruchsvolleren Kundenerwartungen zu erfüllen – und das Ganze auch remote und digital? Hat der Vertriebler als einsamer Wolf ausgedient? Und wie muss sich das Zusammenspiel von Sales mit Marketing und anderen Akteuren innerhalb eines Unternehmens verändern?
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Review – Eine Zusammenfassung in 10 Thesen:
1. Sales bei Restrukturierung oft unterschätzt
Glaubt man Marktbefragungen, stehen Vertriebsorganisationen vor dramatischen Herausforderungen: Laut einer Atreus Umfrage über LinkedIn finden 81 % der befragten Sales- und Managementexperten, die Rolle des Vertriebs werde in Transformationsphasen nicht ausreichend beachtet. „Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Vertrieb in Sanierungskonzepten oft nicht die Rolle bekommt, die er verdient“, sagt Atreus Partner Dr. Christian Frank. Zudem glauben 66 %, die digitale Transformation im Bereich Sales sei deutlich zu wenig vorangeschritten. Als die Top-Herausforderungen in Sachen Vertrieb gelten die Verzahnung der Prozesse innerhalb des Unternehmens (40 %), die digitale Entwicklung der Vertriebsprozesse (32 %) und die Optimierung der Remote Customer Experience (18 %).
2. Vertrieb: Dolmetscher in Zeiten globaler Schocks
Corona-Pandemie, geopolitische und makroökonomische Schocks, technologischer Wandel, Umwälzungen der Wertschöpfungskette – Unternehmen sehen sich in immer kürzerer Taktung mit Bad News konfrontiert. Atreus Manager Dr. Jens Wasserhoven hat sich als Sales Executive auf Transformation und Restrukturierung spezialisiert. Er glaubt, dass sich der Trend zu immer neuen Schocks fortsetzen wird. „Gerade in diesem Umfeld muss der Vertrieb als Stimme des Kunden im Unternehmen gestärkt werden. Er kann als Dolmetscher auf einem globalen Markt fungieren.“ Das Sales-Team müsse stärker in die Verantwortung gehen, digitaler und transparenter werden sowie Komplexität reduzieren.
5. Professionelle Lead-Qualifizierung
Ebenso wichtig: Sales und Marketing müssen gemeinsam festlegen, welche Leads auf welche Weise qualifiziert werden sollen: „Professionelle Lead-Qualifizierung ist der Schlüssel zum Vertriebserfolg“, sagt Thywissen. Dabei müssen auch Maßnahmen wie Discovery Calls eine Rolle spielen: Sie seien „oft der entscheidende Faktor, um den Lead wirklich heiß zu machen.“ Im Rahmen der Lead-Generierung dagegen besteht die Aufgabe des Marketings darin, die Bedürfnisse und Pain Points des Buying Centers zu kennen, also der Menschen, die am Schluss beim Kunden die Kaufentscheidung treffen. Es gilt zielgruppenspezifischen Content zu generieren, der für diese Gruppe einen echten Mehrwert bietet. Hier kommt Marketing-Handwerk ins Spiel – von der Identifikation der richtigen Kanäle über den smarten Einsatz von Marketing Automation bis hin zur laufenden Optimierung der Kampagnen, z. B. über A/B-Testing. Die Einbindung des Vertriebs bei der letztendlichen Bearbeitung der Leads sei aber der entscheidende Faktor für Sales Excellence.
6. Erst Prozesse, dann People, am Ende Tools
Um das Commitment durch Sales nach der Übergabe heißer Leads zu steigern, empfiehlt Christian Thywissen interne Service Level Agreements, also z. B.: Kommt ein qualifizierter Lead im System an, muss er innerhalb von 12 oder 24 Stunden vom Vertrieb bearbeitet werden. „Nichts ist schlimmer als ein hochqualifizierter Lead, der keine Rückmeldung bekommt.“ Atreus Manager Ingo Schied plädiert dafür, entsprechende Zielvereinbarungen für den Vertrieb zu verankern. Und Sebastian Hettlage, ebenfalls Managing Partner bei Leadwunder, berichtet vom häufigsten Fehler, den Unternehmen in Sachen Lead Management machen: „Viele lassen sich tolle Tools aufschwatzen und haben dann Probleme, ihre Prozesse darin sauber abzubilden.“ Daher: „Erst den Prozess glattziehen, dann die Verantwortungen definieren, erst danach das richtige Tool auswählen.“
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