A·network 7 - Agilität

Wachstumspol geworden ist. Denn das von Lula gegründete Sozialhilfeprogramm „Bolsa família“, das bedürftigen Müttern bis zu 100 Euro Hilfe im Monat bringt, hat der Nachfrage einen gewaltigen Schub gegeben. Heute bauen die Einzelhändler ihre neuen Supermärkte und Logistikzentren im Nordosten, wo sie sich vorher wegen der geringen Kaufkraft selten engagierten. Auch die Multis der Konsumgüterbranche wie Unilever, Procter & Gamble oder Nestlé investieren dort inzwischen mehr als im wohlhabenden Südosten des Landes. Investoren gesucht. Neben den Sozialtransfers tragen auch der von der Regierung heraufgesetzte Mindestlohn und das hohe Beschäftigungsniveau zu den steigenden Einkommen bei. Die Arbeitslosigkeit in Brasilien ist auf sechs Prozent gesunken, die Vollbeschäftigung damit in Sicht. Vor allem die Industrie sucht derzeit nach qualifizierten Arbeitskräften, besonders in der neuen Boomregion im Nordosten. So laufen in Suape am östlichsten Zipfel des Amazonaslandes die Warenströme, Handelsrouten und Wertschöpfungsketten zusammen, die Brasilien in wenigen Jahren zur siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt gemacht haben. Von Suape aus soll schon bald Eisenerz exportiert werden, das Züge aus Tausenden Kilometern Entfernung herantransportieren. Im Nordosten Brasiliens gedeihen Soja, Mais oder Zuckerrohr besonders gut. 30 Millionen Tonnen Agrargüter sollen pro Jahr an die Küste gebracht und nach Übersee verschifft werden. Auf dem Rückweg von Suape werden die Züge Diesel und Düngemittel ins Landesinnere transportieren – produziert von der gigantischen Raffinerie am Hafenbecken, hinter der schon ein zweiter Petrochemiekomplex hochwächst. Versorgt werden die Anlagen mit Rohöl aus © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten Foto: dpa Hafen von Recife: Die Metropole ist die Hauptstadt des boomenden Bundesstaates Pernambuco. Das Magazin für Interim Management Ausgabe 7 | September 2011 zurück vor drucken ·feedback Impressum ·network ·international markets

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