Auf welchen internationalen Märkten wird sich das Engagement deutscher Unternehmen in Zukunft verstärkt lohnen? Zeichnen sich Verschiebungen und neue Chancen ab?« Das wird in erster Linie in Wachstumsmärkten der Fall sein, insbesondere in den Kernschwellenländern wie China, Brasilien, Russland und Indien. Aber auch andere aufstrebende Märkte in Asien sind interessant, wie beispielsweise Indonesien oder Malaysia. Großes Potenzial herrscht grundsätzlich in Märkten mit günstigen demografischen Entwicklungen und geringem Sättigungsgrad. Sie arbeiten in einem internationalen Umfeld und beraten ausländische Finanzinstitutionen bzw. Unternehmen. Wie schätzen Sie die Attraktivität des deutschen Marktes aktuell ein bzw. wie willkommen sind deutsche Unternehmen im Ausland?« Aus Investorensicht gibt es in Deutschland sicherlich noch lohnenswerte Möglichkeiten, da viele, auch sehr gute Unternehmen Schwierigkeiten haben, sich über das strapazierte Bankensystem zu finanzieren. Für ausländische Finanzunternehmen ist Deutschland in der Regel weniger attraktiv, da es als Finanzstandort stark reguliert ist. Als Produktionsstandort hingegen ist es insofern interessant, als es über hoch qualifizierte Fachkräfte verfügt, obgleich das hohe Lohnniveau eher abschreckend ist. Betrachtet man Deutschland als Absatzmarkt, so kommt es wie auf allen Märkten darauf an, eine Nische zu finden. Bei deutschen Unternehmen, die ins Ausland expandieren, sticht eine Facette heraus: Sie sind sehr willkommen, da sie als verlässliche Partner erachtet werden, über eine große Expertise verfügen, den Markt mit hoch entwickelten Produkten und Dienstleistungen bereichern und Arbeitsplätze schaffen. Das kann allerdings gelegentlich auch zur Folge haben, dass sie als bedrohliche Konkurrenz ausgeschlossen werden. Wie können sich mittelständische Unternehmen optimal auf den Auslandsmärkten positionieren? Welche Anlauffehler sollten vermieden werden?« Ich empfehle, seinen Mehrwert klar zu definieren und die Wettbewerbsvorteile, wie etwa technische Expertise, optimal zu nutzen. Grundsätzlich gilt die These: Es ist wichtig mit lokalem Personal zu kooperieren, umVorteile zu erkennen, sie zu nutzen und um Fallen zu vermeiden. Das spart Zeit und Fehlbemühungen. Man muss sich mit den richtigen lokalen Partnern verflechten, sonst ist die Chance des Scheiterns nicht ganz unerheblich. Mit inländischer Expertise können zutreffende Einschätzungen getroffen werden, was die Rechtssicherheit, politische Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität betrifft. Das kann der Insider natürlich besser beurteilen als ein Außenstehender. Sandra Navidi, die Gründerin und Geschäftsführerin von BeyondGlobal ist einem breiten Publikum als Kommentatorin auf n-tv bekannt Das Magazin für Interim Management Ausgabe 7 | September 2011 zurück vor drucken ·feedback Impressum ·network ·interview
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