A·network 10 - Agilität

Kurzvita Dr. Manfred Schneider Bayer-Manager Manfred Schneiders beruflicher Weg ist ganz eng mit dem Namen Bayer verbunden. 1966 startete der promovierte Betriebswirt in der Abteilung Revision, wechselte später zur Bayer-Tochter Duisburger Kupferhütte, um Anfang der 80er Jahre ins Stammhaus zurückzukehren. 1987 wurde er in den Vorstand berufen, fünf Jahre darauf übernahm er den Vorstandsvorsitz der Bayer AG. Seit 2002 ist Schneider Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. Der Netzwerker Manfred Schneider gilt als einer der einflussreichsten Konzernaufsichtsräte der Republik, weil er als einziger gleich dreimal den Vorsitz hat. Neben Bayer sind das der Industriegasespezialist Linde und der Energieversorger RWE. Zeitweise hatte Schneider mit Daimler und TUI zwei weitere Mandate als Kontrolleur, was seinen Spitzenplatz absicherte. Schneider flocht sich auf diese Art ein großes Netzwerk. Das wird von ihm nicht nur bei offiziellen Terminen gepflegt, sondern auch bei Skatrunden mit anderen Wirtschaftsführern. Mit seinen jetzt 73 Jahren denkt er zwar nicht ans Aufhören. Aber Schneider fährt gezielt und langsam herunter. Das BayerMandat will er im Herbst an Werner Wenning abgeben. Bei Linde läuft seine Bestellung im kommenden Jahr aus. Sein RWE-Mandat war erst vor einem Jahr bis 2016 verlängert worden. Trotzdem ist er auf Nachfolgesuche. „In erster Linie ist der Vorstand verantwortlich“ Das Unternehmen Bayer, für das ich Verantwortung trage, hat sich nie durch extreme Vergütungen ausgezeichnet. Aber es gibt natürlich Ausreißer. Wie aktuell VW-Chef Martin Winterkorn, der mehr als 17 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2011 bekommt.« Mein Nachfolger im Bayer-Vorstand, Werner Wenning, und ich haben das dann ganz sportlich gelöst. Ich habe das auf Basis von gelben und roten Karten gelernt. Einige Topmanager scheinen vor allem ihr Topgehalt im Blick zu haben.« Einzelne Unternehmen will ich jetzt nicht kommentieren. Tatsache ist aber, wir haben mitbestimmte Aufsichtsräte in Deutschland. Da sind 20 verantwortliche Leute, die dem zugestimmt haben. Und zumindest die Hälfte davon hat doch ein Interesse daran, dass die Vorstände nicht zu hoch bezahlt werden. Gewerkschaften und Betriebsräte als Aufpasser in den Aufsichtsräten, das scheint nicht zu funktionieren.« © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten Das Magazin für Interim Management Ausgabe 10 | Juli 2012 zurück vor drucken ·feedback Impressum ·aufsichtsrat

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