A·network 22 - Agilität

Bill McDermott Der 55-Jährige begann seine Karriere bei Xerox, wo er zunächst Kopierer und Drucker verkaufte und schließlich in den Vorstand aufrückte. Nach 17 Jahren wechselte er zumMarktforscher Gartner, dann zum Softwarespezialisten Siebel. 2002 stieg McDermott bei SAP ein: Er brachte das schwächelnde US-Geschäft auf Vordermann und rückte 2008 in den globalen Vorstand auf. 2010 übernahm er mit Jim Hagemann Snabe den CEO-Posten. Seit dessen Rückzug ist der Amerikaner alleinverantwortlich. »Werden Sie mehr Geld für Werbung ausgeben?« Nein, wir werden nicht mehr Geld ausgeben, sondern die SAP-Geschichte besser erzählen. »Ein typisch deutsches Problem: Es gibt brillante Produkte, aber es hapert an der Vermarktung. In Amerika ist es oft umgekehrt. Amerika muss ein bisschen mehr wie Deutschland sein und Deutschland ein bisschen mehr wie Amerika. Was für uns toll ist: Wenn man deutsche Ingenieure und ein bisschen amerikanisches Marketing kombiniert, hat man eine mächtige Mischung. »Viele Kunden zögern allerdings immer noch, neue Technologien wie die SAPDatenbank Hana oder Cloud-Dienste einzuführen. Wie wollen Sie die überzeugen?« Wenn Firmen nicht investieren, gibt es dafür einen tieferen Grund. Oft verstehen sie die Vorteile des Produkts nicht, oder sie brauchen eine klare Strategie, wie sie von A nach B kommen. Letztlich müssen wir ihren Erfolg garantieren und an ihrer Seite sein. […] »Viele Technologiefirmen setzen auf das Thema künstliche Intelligenz. Was plant SAP?« Wir wollen der führende Anbieter von maschinellem Lernen im Firmenkundengeschäft werden, ohne Wenn und Aber. Unser Ziel ist, die intelligentesten Geschäftsanwendungen zu entwickeln. Daher treiben wir maschinelles Lernen mit allem voran, was wir haben. »Wie viele Entwickler beschäftigen sich mit maschinellem Lernen?« Es sind momentan um die 100, aber es werden ständig mehr. Es geht aber ohnehin nicht um die Zahl, sondern um die Qualität. Ein Meister ist so viel wert wie 20 Schüler. »Konkurrenten wie Salesforce und Oracle investieren zudem kräftig in Übernahmen. Bei SAP herrscht an dieser Front Stillstand. Warum?« […] »Wir positionieren die Marke SAP als den Problemlöser für Firmen, die sich mit ihren Kunden vernetzen wollen.« © SAP AG »Wir brauchen kein kleines Start-up als Beteiligung.« © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten zurück vor drucken ·feedback impressum ·content ·solution ·news ·network ·editorial ·lounge ·topic ·jobrotation ·innovation ·interview ·technologyshift

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