A·network 23 - Speed

»Zum ersten Mal rückt für uns der Endkunde in den Mittelpunkt.« Mit seinen vernetzten Parkhäusern macht Apcoa sich bereit für die Mobilität der Zukunft, wenn mehr Flächen für Carsharing benötigt werden, Elektroautos am Stellplatz aufgeladen werden und der Kunde sein Fahrzeug autonom zum Parken vorbeischickt. Geschäftsführer Detlef Wilmer über Apcoas Weg, Disruption zu bewältigen. »Wie sind Sie an den Punkt gekommen, an dem Ihnen klar wurde, dass sich bei Apcoa grundlegend etwas ändern muss?« Detlef Wilmer: Apcoa ist kein Sanierungsfall, sondern hatte ein Redesign nötig. Wir sind seit 40 Jahren in Deutschland tätig und haben uns in der Vergangenheit sehr auf das Thema Pachtverträge konzentriert. Wir sind die Einzigen im Markt, die über alle Sektoren im Geschäft sind – ob das Shopping- oder City-Center, Krankenhäuser, Hotels oder Flughäfen sind. Bei uns hatte sich ein bisschen die Arroganz des Marktführers breitgemacht – so nach dem Motto: „Wer etwas mit Parken machen will, der ruft uns schon an.“ Ja, das kann man machen. Aber das führt in der heutigen Zeit nicht mehr unbedingt zum Ziel. »Was war die größte Umwälzung?« Wilmer: Die erste wichtige Veränderung war, dass wir gesagt haben: Wir expandieren momentan nicht, sondern wir müssen Mehrwerte verkaufen. Wir haben einen kompletten Wandel im Bereich Sales vollzogen. Und wir warten nicht mehr ab, sondern gehen aktiv in den Verkauf. Zum ersten Mal rückt für uns der Endkunde in den Mittelpunkt. »Wie konnten Sie den Kunden nicht im Blick haben? Der parkt doch schon immer bei Ihnen.« Wilmer: In der Vergangenheit haben wir uns auf die professionellen Investoren konzentriert, die ein Shopping-Center haben und ein Parkhaus darin. Reines B2B. Parken ist Mittel zum Zweck, das ist kein Selbstzweck. Die Kunden kommen zum Einkaufen oder wollen ins Kino – und müssen parken. Aber wir haben bemerkt, dass das nicht mehr unbedingt funktioniert. Wer weiterhin sagt, die Kunden kommen von allein, der kann nicht auf den Erfolg zählen. Das ist eben der große Wandel in der Parkierungsbranche: Wir müssen auf den Endkunden eingehen und ihm Zusatznutzen bieten, damit er sich für unsere Häuser entscheidet und nicht für Wettbewerber. »Hier kommt das disruptive Moment ins Spiel?« Wilmer: Genau. In unseren Shopping- und City-Centern sehen wir jedes Jahr einen leichten Frequenzverlust. Das kommt schlicht und ergreifend durch den OnlineHandel. Wir haben es aber nicht nur mit Veränderungen im Einkaufsverhalten der Menschen zu tun, sondern auch mit Veränderungen des Mobilitätsverhaltens und 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 CONSUMER zurück vor drucken ·feedback impressum ·content ·network ·editorial ·digital craft ·newstrategy ·news ·changeof production ·disruptivebusinessmodel ·interview ·parking

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