Volkswagen ist ein einzigartiger Konzern: groß und komplex – eine große Führungsaufgabe. Über elf Millionen Fahrzeuge jährlich, zwölf Marken, 670.000 Beschäftigte weltweit, über 50 Prozent der Aktien im Familienbesitz, 20 Prozent gehören dem Land Niedersachsen, hoher Einfluss der Gewerkschaft, teilweise unterschiedliche Interessenlagen der Anteilseigner. Das Management ist konditioniert auf internen Wettbewerb, geprägt von Ferdinand Piech. Der größte Autobauer der Welt befindet sich inmitten der größten Transformation der Wirtschaftsgeschichte Die Größe, die Historie, der Wert der Marken und auch die herausragenden Fähigkeiten im klassischen Automobilbau schützennicht, können ineiner Zeit dramatischen Wandels sogar zur Bürde werden. Der größte Autobauer der Welt befindet sich inmitten der größten Transformation der Wirtschaftsgeschichte. Ich sehe es als meine Aufgabe bei VW, diesen Tanker erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Konzern-Pkw-Flotte verursacht heute rund ein Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Schon deshalb tragen wir eine besondere Verantwortung, vor allem bei der Bekämpfung der Klimakrise. Der Wandel wird sich in den nächsten zehn Jahren vollziehen, mit oder ohne Volkswagen. Der Klimawandel erfordert eine Elektrifizierung unserer Antriebsstränge. Der Fortschritt bei der Künstlichen Intelligenz, insbesondere bei der Situationswahrnehmung, ermöglicht es bald, den Fahrer durch ein lernendes, weltweites neuronales Netz zu ersetzen. Individuelle Mobilität wird dadurch nachhaltig, sicher und komfortabel. Volkswagen muss sich wandeln: von einer Sammlung wertvoller Marken, einem Hersteller faszinierender verbrennungsmotorisch angetriebener Produkte, die mit höchster Ingenieurkunst Kunden begeistern, hin zu einem Digitalunternehmen, das Millionen Mobilitätsdevices weltweit zuverlässig betreibt, mit Kunden immer in Kontakt bleibt und Dienste, Komfort und Sicherheit ständig verbessert. Die entscheidende Frage für mich als CEO, das Vorstandsteam und die Führungskräfte, die die Situation erkennen: »Wie bringen wir den Konzern mit all seinen Stakeholdern trotz aktueller Erfolge dazu umzuden- ken, radikal umzupriorisieren und neue Fähigkeiten zu erlernen?« Gastkommentar © Handelsblatt © stock.adobe.com / MadDog »Der Wandel wird sich in den nächsten zehn Jahren vollziehen, mit oder ohne Volkswagen.« zurück vor drucken ·feedback impressum ·content ·editorial ·topic ·globalise ·network ·integrity ·leadership+ ·polarstern ·transformation
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